Mittwoch, 9. Oktober 2013

Nachtleuchtender Sichtestrich!

Ein großer Vorteil daran, die eigene Wohnung selbst zu renovieren, ist, dass man sich auch mal total bekloppte Kindheitsträume erfüllen kann.
Ich liebte schon als Kind nachtleuchtende Dinge. Ich bekam als ich noch klein war einen kleinen Hasen geschenkt, der nachts fluoreszierte, und seitdem war mein Herz verloren. Ich hortete nachtleuchtende Sterne wie einen Schatz, klebte Glow-in-the-Dark-Prilblumen an mein Bett, und mein Cousin beeindruckte mich am allermeisten damit, als er mir von nachtleuchtender Farbe erzählte. So COOL!
Inzwischen bin ich zwar älter geworden, aber immer noch hüpfe ich wie ein Kind herum, wenn etwas fluoresziert.

Wir hatten uns dafür entschieden, den Boden in der Küche roh und "industriell" aussehen zu lassen. Sichtestrich heißt das scheinbar. Wir ließen den alten, maroden Estrich entfernen und neuen Estrich gießen, der dieser Beanspruchung stand halten würde. (Durch den fehlenden Belag wird das Gewicht auf dem Estrich nicht auf einer größeren Fläche verteilt, daher muss er anderen Anforderungen genügen.) Als Schutzschicht sollte 2-Komponenten-PU-Lack aufgetragen werden.

Ich kannte bereits vorher verschiedene Möglichkeiten, Estrich oder Betonboden mit verschiedenen Effekten zu versehen. Besonders bemerkenswert fand ich Goldglitzerboden und den Papierboden, und beide Ideen schwirrten immer wieder in der Diskussion umher. Im Onlineshop von Harzspezialisten.de stolperte ich dann eher zufällig über die nachtleuchtenden Pigmente. Und in mir reifte der wirre Gedanke, in den PU-Lack nachtleuchtende Pigmente einzustreuen! Nicht flächendeckend, denn das wäre ja langweilig: Wir würden uns einen nachtleuchtenden Sternenboden machen!

Gesagt getan. Wir trugen die erste Schicht 2K-Lack schrittweise auf und streuten immer wieder aus verschiedenen Höhen kleine Mengen des Pigments auf den noch feuchten Lack. Je niedriger die Fallhöhe, desto weniger verteilte sich das Pigment und desto konzentrierter blieb es auf einem Punkt haften. Bei größeren Abwurfhöhen verteilte sich das feine Pigment breiter und bildete kleine oder größere Wolken. Mit der Rolle fixierten wir den Pigmentstaub.
Nach einer zweiten Schicht Lack sieht der Boden bei Tag so aus:

Die dunklen Stellen zeigen, wo wir den Estrich geschliffen haben, die hellen Stellen sind ungeschliffen und haben den Lack nicht so tief eindringen lassen.
Nachts zeigt der Boden aber sein wahres Gesicht:

<3

Montag, 9. September 2013

Kurzzusammenfassung: Wand-Drama

Wir erinnern uns (ungern) zurück: Im Juni entfernten wir die Tapeten und fanden darunter die Erzfeindin aller Renovierenden: LATEXFARBE. In gelb. Pfui Teufel.
Nach einigen Wochen verzweifelter Versuche, die Farbe entfernen zu lassen, mussten wir leider in den sauren Apfel beißen und selbst Hand anlegen:


Die Wandflächen waren groß, die Lauge, die wir zum Abbeizen verwendeten, trotz anderslautender Beschriftung ekelhaft und stinkend - aber letzten Endes war es geschafft!


Auf diesem Bild sieht man auch schon einen Teil der Wanddurchbrüche, die wir machen ließen. Was blieb, war Verputzarbeit:


Und mehr Verputzarbeit. Und, nicht zu vergessen: Die Elektrik!

Doch nach der Abbeizfreude kam der nächste Zeitfresser: Die Wände unter den Tapeten wollten einfach nicht schön, perfekt und glatt sein, sondern waren zum großen Teil schartig, mitgenommen - und sogar schimmelig. (Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an die ehemaligen BewohnerInnen der Wohnung, die den Leitfaden zum richtigen Heizen und Lüften wohl leider nicht vorliegen hatten.)
Also blieb nur eins: Schleifen, spachteln, schleifen, spachteln...

Dieses Wochenende konnten wir dank kompetenter und tatkräftiger Unterstützung (<3) ans Streichen gehen!


(Achja, verputzt hatten wir in den Wochen davor schon.)


Der Umzugstermin rückt näher, und schon hat sich der Parkettverleger angekündigt...

Sonntag, 16. Juni 2013

Gelb!

Heute machen wir mit Renovieren und Bloggen gleich weiter. Vielleicht ist es ja gewohnheitsbildend ;-)

Dran waren heute die Tapeten auf den Wänden, die demnächst rausgenommen werden. Die Tapeten müssen dort runter, weil sie nicht unter die strenge Definition von Bauschutt fallen und daher nicht in den gleichen Bauschuttcontainer dürfen, in den die Wände kommen. (Das ist bisschen blöd.)

Also haben wir mal wieder Wände eingeweicht und Spachtel geschwungen. Im Wohnzimmer gab es dann eine dieser Renovierüberraschungen: Hinter der Tapete ist die Wand gelb. Sehr gelb.



Leider ist die Farbe direkt auf die Wand aufgetragen und hat dabei eine sichtbare Struktur hinterlassen. Da wir überlegt haben, anschließend nicht mehr zu tapezieren, sondern die Wand zu streichen, könnte uns das noch Probleme machen. Schwer zu sagen, was das für eine Farbe ist und wie man sie runterkriegt, oder womit man sie überstreichen kann. Es sieht so aus, als ob wir einen Maler konsultieren müssen.


Samstag, 15. Juni 2013

Renovierphase 3 - Ein neuer Anfang

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

wir hoffen, dass ihr hier vielleicht hin und wieder immer noch reinguckt, obwohl wir so schrecklich lange nichts mehr gepostet haben. Wir haben zwischendurch ein paar Anfragen bekommen, wie es inzwischen aussieht und uns total über das Interesse gefreut, aber leider waren Zeit und Motivation zum Bloggen sehr gering...

Nochmal zur Erinnerung: Wir sind zwei Paare und haben ein Haus gekauft mit zwei privaten Wohnungen, die renoviert werden mussten/müssen und einer noch nicht vorhandenen (Miet-) Wohnung, die aus dem Nichts geschaffen werden musste. Die Erdgeschosswohnung ist seit Ende August 2012 fertig renoviert (wenn man von unwichtigen Dingen wie Fußleisten, unfertigen Türen und so absieht) und von Thorsten und mir bewohnt. Danach haben wir dann angefangen, die Abstellräume und die in den 70ern zuletzt eingerichteten Zimmer im Keller in eine Wohnung zu verwandeln. Die Wohnung im Obergeschoss war von Mietern besetzt, die erst noch selbst mit dem Hausbau fertig werden mussten.

Inzwischen ist die Kellerwohnung fertig - auch hier abzüglich kleinerer Dinge wie Fußleisten, Arbeitsplattenabschlussleiste und Ausbesserungen z.B. beim Laminat. Wir haben letztendlich alle Wände mit Rollputz gestrichen, statt zu tapezieren und haben schönes, dunkelbraunes Laminat verlegt. Wie immer alles mit großartiger Hilfe von Freund_innen und Famile. Mitte Februar sind Christine und Etienne dort eingezogen, um wenigstens schon mal mit im Haus zu sein bis ihre eigene Wohnung frei wurde.

Vor etwa einem Monat sind die Mieter ausgezogen und wir haben das Haus nun ganz für uns. Es gab schon eine Grillparty in der leeren Wohnung :-) Erstmal wurden dann Pläne für Wanddurchbrüche gemacht und heute haben wir die ersten Schritte der letzten Renovierphase getan: Thorsten und Etienne haben angefangen, die Böden, die drin bleiben sollen, abzukleben (eine der lästigsten Arbeiten, wenn ihr mich fragt!) und ich habe mir den Bohrhammer geschnappt und angefangen, die Küchefliesen zu entfernen.

Wir hoffen, dass wir es diesmal schaffen, mehr und regelmäßiger zu bloggen und dass wir demnächst vielleicht noch ein paar Beiträge zum Renovieren der Kellerwohnung hinterher schieben können. Da gab es schon ein paar Dinge, die wir gerne berichten würden - zum Beispiel die Geschichte der panischen Estrich-Reparatur oder die Geschichte, wie der Abstellraum zum Bad wurde.

Mittwoch, 14. November 2012

Mission: Rohrkästen bauen

Im Keller gibt es einfach zu viele Rohre und Leitungen. Da könnte man bestimmt was lustiges im steampunk oder industrial style machen, aber da wir ja eine Mietwohnung im Keller schaffen wollen, fällt diese Option leider aus ;-) Die zweitbeste Lösung ist, den ganzen Kram unter Rigips zu verstecken. Dazu müssen wir für jede Rohrstrecke erstmal ein Holzgerüst bauen, das dann montiert und mit Rigipsplatten beplankt wird.

Für den allerersten Kasten, den wir schon vor Monaten gebaut haben, haben wir es uns verhältnismäßig schwer gemacht. Ich will mich da jetzt nicht in Beschreibungen ergehen, schließlich war es ja nicht die beste Lösung. Es soll nur gesagt werden, dass wir jetzt sind schlauer und besser und so sind :-D

Unsere aktuelle Version sieht im Anfangsstadium aus wie ein großer Kamm:


Das ist die Unterseite des Gestells. Um einen Kasten draus zu machen, muss ein weiterer Kamm im rechten Winkel damit verbunden werden. Aber so weit sind wir noch nicht, erstmal muss ja geprüft werden, ob wir auch richtig gemessen haben.

Für den zweiten Kamm wurden die Markierungen kreativer und unsere Arbeit dadurch irgendwie brutal


Wir fühlten uns ein bisschen an Coraline erinnert - übrigens lesenswert ;-)



Leider haben wir noch keine Fotos von den fertigen Gestellen, aber vielleicht machen wir beim Montieren welche.

Auch ansonsten waren wir sehr fleißig: wir haben mit der Hilfe verschiedener Elternteile und einer Freundin Wände vorgrundiert und mit Rollputz versehen und außerdem Laminat im kleinen Zimmer verlegt (die Fotos sind leider irgendwie verloren gegangen - wir suchen noch). Bis auf die Fußleisten ist das kleine Zimmer jetzt komplett fertig! Wir haben alle Fenster bis auf das Küchenfenster ausgetauscht, Kabelschächte gelegt und wieder verputzt, die Flurwände großteils abgeschliffen und Pläne fürs Bad gemacht. Jetzt kommt der schwierige Teil... Aber das ist eine andere Geschichte, die wir hoffentlich ein andermal erzählen. Möglichst nach vollem Erfolg ;-)